Vorschau
13.11.2015 Angela
Muselmann-Bruhn
!!!
2.Freitag im November !!!
Offener Abend
-
gemeinsames Ernten der verborgenen Schätze in unserer Runde
-
Gelegenheit Themen aus 2015 aufzugreifen und zu ergänzen
Die
klassisch neurobiologische Forschung der Persönlichkeitsentwicklung zeichnet
sich durch ihren Schwerpunkt auf die Betrachtung der Schwangerschaft und den
ersten drei Lebensjahren aus und es wird davon ausgegangen, dass diese
Zeitspanne die Persönlichkeit entscheidend prägen (z.B. Roth, 2003). In den
letzten Jahren jedoch, vor allem ausgelöst durch technische Innovationen, die
ein stetiges Weiterlernen erforderlich machen, gewinnt das Schul- und
Erwachsenenalter immer mehr an Bedeutung. Die Erkenntnis über die lebenslange
Plastizität des Gehirns, zur Vernetzung der Hirnareale und zu neuronalen
Verknüpfungen führt zu der Erkenntnis, dass Lernen ein lebenslanger Prozess
ist: „Über die Lebensspanne werden neue Informationen aufgenommen, bestehende
Gedächtniseinheiten verändert oder mit neuen Eindrücken in Zusammenhang
gebracht.“ (Brand & Markowitsch, 2008)
Vor
diesem Hintergrund werden unbewusstes (das
limbische System wird vor allem durch unbewusste Erfahrung und soziales
Lernen geprägt) und bewusstes Lernen, sowie
Lernen aus (reflektierter) Erfahrung und im sozialen Kontext, hinsichtlich der
Frage diskutiert, welche theoretischen und praxisrelevanten Konsequenzen sich
im Hinblick auf die bewusste Steuerung von Lernprozessen ableiten lassen und
welches Verhalten bzw. welche innere Haltung hilfreich ist, sich gegenseitig in
seiner Potentialentfaltung zu unterstützen.
Es
geht also einerseits darum, zukunftsweisende Lösungen heraus zu finden, in
welchen Rahmenbedingen der Mensch sich optimal einbringen, verändern und entwickeln
kann und andererseits festzustellen, was der Mensch selbst zu seiner Persönlichkeitsentfaltung,
innerer Haltungsschulung, beitragen kann.
Demnach
scheint es relevant, über die Veränderung der Beziehungs- und Führungskultur
nachzudenken und neue Formen des Umgangs miteinander zu erproben.
Das
Experiment, dass ich an diesem Abend mit Euch starten möchte, braucht Mut sich
auf etwas Ungewohntes einzulassen, Ergebnisoffenheit zu Gunsten einer
selbstbeobachtenden Haltung und Reflexionsbereitschaft für den eigenen Anteil
am Geschehen. Somit steigt die Selbstverantwortlichkeit jeden Teilnehmers, zu
dem Gelingen eines fruchtbaren Austausches miteinander beizutragen und für sich
individuell zu entscheiden, was für ihn augenblicklich hilfreich oder informativ
war.
Dieser
Abend wird uns Gelegenheit geben, uns im aufmerksamen Zuhören zu üben, uns
selbst dabei zu erkennen, wie wir uns durch vorschnelles Urteilen der Erfahrung
berauben multiperspektivisch wahr zu nehmen und wie wir uns selbst hemmen, uns
weiter zu entwickeln, indem wir an Überzeugungen und Selbstidentifikationen
festhalten.
Die
Frage, was uns heilt, bzw. was notwendig ist für uns Menschen, um zukunftsfähig
zu bleiben, führte uns schon häufiger zu der Antwort, dass nur ein
tiefgreifender Kulturwandel, der sich durch eine nachhaltige Veränderung der
bisherigen Denk- und Arbeitsweisen auszeichnet, zu erreichen ist. Doch welche Voraussetzungen
müssen wir uns selber schaffen, damit wir uns gegenseitig unterstützen können,
über uns selbst hinaus wachsen zu lernen?
Ich
lade Euch also zu einem kommunikativen Selbsterfahrungsprozess ein, bei dem
nicht die Einhaltung einer bestimmten Thematik im Vordergrund steht, sondern
mehr, die Beobachtung der eigenen Kommunikationsweise und welche Reaktionen ich
damit ernte.
Dieses
Vorgehen hat zum Ziel, mehr Bewusstheit, in unbewusstes, geprägtes
Rollenverhalten zu bringen und darüber zu einem wachen, selbstbewussten und aufmerksamen
Miteinander, zu finden.