Nachlese 10.4. 2015 christian Brehmer
Unsere
Philrunde verlief diesmal etwas ungewöhnlich. Das Gespräch kam ein wenig zu
kurz. – Anfang
des Jahres machte ich mit meinem Sohn Marian (23) eine Pilger- und
Forschungsreise durch Südindien. Wunschgemäß gab es am 10.4. einen Power Point Bericht über
unsere Erfahrungen. Es wurden zwar zwischendurch Fragen gestellt; zur Diskussion kam es aber erst zum Schluss.
Marian und
Christian haben einige der bekanntesten Ashrams = spirituelle Zentren Südindiens
besucht. Man könnte einen Ashram mit einem weltoffenen Kloster
vergleichen, meist mit einem
verwirklichten Meister im Mittelpunkt. Dort haben wir an der spirituellen
Routine teilgenommen, Gespräche geführt, mitgearbeitet und das Zusammenleben
beobachtet.
Zunächst waren wir zwei Wochen im Ashram von Mata
Amritanananda (auch "Amma" genannt) in
Kerala, die in Indien als Heilige verehrt wird und an der der UNO einen beratenden Status hat. Es ist beeindruckend, was eine
verwirklichte Frau leisten kann. Ihr humanitäres Werk hat
bislang mehr erreicht als das mancherRegierungen! In Thiruvananthapuram, der Hauptstadt Keralas, haben
wir die Ankunft des "Walk of Hope" mit Shri M, einem verwirklichten
Meister, abgefangen. Es handelt sich um eine
Wanderinitiative von der Südspitze Indiens bis nach Kaschmir (ca. 6000 km) mit
dem Ziel einen Impuls zu setzen zur spirituellen
Regeneration Indiens. Denn das Land ist dabei, durch Übernahme des westlichen
Materialismus seine Wurzeln zu verlieren. Hinzu kommt die
Auseindersetzung zwischen Hindus und Muslims, mitunter fanatisch. Shri M hat mich, obwohl wir uns noch nie
begegnet sind, wie einen alten Freund begrüßt ! Marian ist dann mit der Karavane einen Tag mitgewandert, während ich es bei
guten Vorsätzen belassen habe.
www.walkofhope.in
www.walkofhope.in
In Pondicherry
an der Südostküste Indiens haben wir den Ashram Shri Aurobindos besucht.
Aurobindo war Revolutionär, Philosoph, verwirklichter
Yogi und Begründer des „Integralen Yogas“. Letzterer hat sich in Auroville, der
"Stadt des Zukunftsmenschen", als einen Ausweg aus unserer
Zivilisationskrise erwiesen.
Unsere nächste Station war der Ashram von Shri Ramana Maharshi in Tiruvannamalai. An seinem Grabe hatte seiner Zeit Carl Friedrich von Weizsaecker ein Erleuchtungserlebnis. Der Ashram ist ein wahres Mekka für spirituelle Pilger aus aller Welt. Ich hatte ein interessantes Gespräch mit einem Ukrainer. Wir waren uns einig, dass die Misere in seinem Land, wie auch generell auf unserem zerstrittenen Planeten, letztendlich nur durch einen "Bewusstseinsshift" gelöst werden kann. Jeder kann sich dem öffnen, z.B. durch Meditation: "Sei du selbst die Veränderung, die du dir von der Welt erwünschst". (Gandhi)
Unsere nächste Station war der Ashram von Shri Ramana Maharshi in Tiruvannamalai. An seinem Grabe hatte seiner Zeit Carl Friedrich von Weizsaecker ein Erleuchtungserlebnis. Der Ashram ist ein wahres Mekka für spirituelle Pilger aus aller Welt. Ich hatte ein interessantes Gespräch mit einem Ukrainer. Wir waren uns einig, dass die Misere in seinem Land, wie auch generell auf unserem zerstrittenen Planeten, letztendlich nur durch einen "Bewusstseinsshift" gelöst werden kann. Jeder kann sich dem öffnen, z.B. durch Meditation: "Sei du selbst die Veränderung, die du dir von der Welt erwünschst". (Gandhi)
Vor unserem Rückflug besuchten wir noch den Ashram von Satya Sai
Baba, Lehrer des gegenwärtigen
Ministerpräsidenten von Indien, Narendra Modi. Obwohl Baba bereits verstorben
ist, pulsiert der Ashram mit
spirituellem Leben und Besuchern aus aller Welt. Eine Schule und Hochschule, mehrere
Sportstätten, ein Konservatorium, zwei Museen, ein Observatorium und ein hochmodernes Krankenhaus, mit dem
Angebot kostenloser Behandlungen, umgeben den Ashram.
Das Gemeinsame, das alle Bewohner in den Ashrams
teilen, ist die Ausrichtung auf die
höhere Intelligenz des Göttlichen. Alle
Arbeit wird als Dienst an dieser Instanz und am Mitmenschen gesehen. Dadurch entsteht Gemeinsamkeit und Harmonie.
Allerdings schließen diese keineswegs auch herbe Auseinandersetzungen aus. Letztere sieht man meist als
Spiegelung des eigenen Verhaltens und als eine Chance für Lern- und
Wachstumsprozesse.
Auf unserer Gesellschaft übertragen, und das ist unser
Fazit, hieße das, dass unsere demokratischen Strukturen durch ein spirituelles
Element ergänzt werden sollten. Nach der Globalisierung der Wirtschaft, die Globalisierung der Herzen!
Vorschau 8.5. 2015 Dieter Pentzek
Sokrates,
der
Philosoph des antiken Griechenland, glaubte weniger an bestimmende Götter und
mehr an sich selbst. Er glaubte an einen Menschen, der sich selbst bestimmt,
indem er über sich nachdenkt und sein Handeln beeinflusst.
Sokrates wandte sich damit auch an seine
Mitbürger und fragte sie z.B.: Mein Bester, du schämst dich nicht, dich
darum zu kümmern, wie du zu möglichst viel Geld kommst, doch um dich selbst
kümmerst und sorgst du dich nicht?
Das gefiel der frühkapitalistischen
Gesellschaft von Athen nicht sehr und sie verurteilte Sokrates wegen „falschen
Glaubens“ und „falschen Vorbilds“ demokratisch zum Tode.
In seiner Todeszelle fragte sich der
Denker, was er hätte besser machen können. Vielleicht hätte er mit dem „logos“
seiner Überlegungen nicht nur den Verstand sprechen lassen sollen. Denn das
menschliche Bewusstsein ist seit früher Zeit vor allem ein inneres Fühlen. Mit
Musik z.B. hätte er das mitmenschliche Gefühl der Athener vielleicht auf seine
Seite gebracht.
Weil das Denken des Sokrates (überliefert
von seinem Schüler Platon) auch nach zweieinhalbtausend Jahren noch immer
aktuell ist, versuchten wir, Roswitha und Dieter, zusammen mit Erneste Junge
und Willem Schulz, 1990 in der Kunsthalle Osnabrück und 1991 im Kulturforum
Lüneburg ästhetisch daran zu erinnern. „Sokrates macht Musik“ hieß dieses
Projekt als Performance für eine Tänzerin (Erneste Junge), einen Cellisten
(Willem Schulz) und eine lebende Büste (Dieter Pentzek) in der Regie von
Roswitha Pentzek. Davon gibt es eine Video-Aufnahme, die wir Euch gerne ais
DVD-Film vorstellen möchten.