Freitag, 31. Oktober 2014



Nachlese  3. 10. 2014                                        Christian Brehmer         

Es war eine schöne Philrunde. Gutbesucht, spannendes Thema,  lebendige Diskussion, die Dispute hielten sich in Grenzen.  Das Thema „Seele“ berührt uns alle, die wir auf der Suche sind und uns nicht vereinnahmen lassen von der Alltagsbewältigung. Die Behauptung, dass wir in der Entspannungsreise   unsere Seele erfahren können, ist provozierend. Hat doch der Chris immer gesagt, dass wenn wir uns tief entspannen und die Gedanken evtl. abklingen, die eintretende STILLE die Erfahrung der SOPHIA, der reinen Weisheit ist. Sie erschließt sich letzten Endes nur der Hingabe, der Philia (Liebe) zur SOPHIA, das was die Philo-sophen beflügelt. Und nun heißt es, die SOPHIA ist – individualisiert – zugleich auch unsere Seele. Das fügt sich mit der Aussage von Hamid „Die Seele ist eine wissende Substanz“.
Das fügt sich auch mit der der indischen Philosophie wie unser Referent, Peter Bayreuther, dargelegt hat. Sie geht sogar noch einen Schritt weiter: Atman (die Seele) ist Brahman (Gott). Und Gott ist allwissend. Also können wir teilhaben an seiner Allwissenheit.  Aus dieser Teilhabe, aus diesem Wissen heraus, werden wir uns der Schöpfung und dem Mitmenschen gegenüber „richtig“ verhalten. „Die vedische (indische) Sichtweise löst alle Probleme“, so Peter. 
Zu dieser Sichtweise können wir aufsteigen. Vielleicht ist da die Kunst behilflich. Uns wurde von der Besteigung des Mont Ventoux von Francesco Petrarca berichtet, nachvollzogen von dem Meller Künstlerehepaar Dieter und Roswitha Pentzek:  Auf der Suche nach einer „neuen Wirklichkeit in Bildern und Klängen“.
Auch Rudolf Steiners Begriff der Seele wurde eingebracht. Er unterscheidet eine Empfindungs-, eine Verstandes-, und eine Bewusstseinsseele. Die Bewusstseinsseele die Seele in der Seele. Sie ruht in sich selbst. Ist also reines Bewusstsein, ist die STILLE, ist die SOPHIA in unserer Begrifflichkeit. 
Es ist klärend sich mit dem Begriff der Seele zu befassen. Befreiend aber ist allein die Verwirklichung der Seele: „Seid still und erkennet, dass ich GOTT bin.“ (Psalm 46, 11)


Ergänzender Beitrag aus dem "Buch der Kenntnisse" 
                                                                         Ayse Önel- Naundorf  
Im Faszikel Nr. 44/ S. 748 steht zu "Seele" und "Seelische Energie" folgendes:


" Die Seele ist ein neutrales Potential. Sie bedarf keiner Evolution. Sie ist unsere Leben Kraft.

Falls jedoch die Grobe Materie Ganzheit durch die Evolutionen , die sie gemacht hat, Bewusstheit erlangt, kann sie ihre Schicht Kräfte, die in ihrem neutralen Potential sind, erreichen.


Jede Grobe Materie hat einen Energie Kanal, der an diesem Potential angeschlossen ist. Das ist ein Unveränderlicher Kanal.


Das heißt, die Seelische Energie eines jeden gehört, an seiner eigenen Bewusstheit Energie angeschlossen, lediglich ihm. Das ist euer Leben Kraft Potential.


Indem sich die Zellulare Form in der Groben Materie mit seiner Energie vervollständigt, wird sie durch Vermittlung dieses Kanals ein Ganzes.


Und ein Mensch, dem es gelingen konnte, auf seine Wahre Seelische Energie Anspruch geltend zu machen, ist nunmehr Unsterblich. "

Ayse:

Ich weiß, die Formulierungen sind recht sachlich und technisch und so auch für einige Leser befremdlich; aber so ist das Buch halt; es erklärt uns diese und andere Mechanismen und die Funktionsweisen in einer neutralen Art und Weise.




Vorschau 14.11.22014
 
"Wie wirklich ist die Wirklichkeit ?"     Waltram Maxemilian Landman
Wirklichkeit und Wissenschaft in gegenseitiger Durchdringung, Wandel hin zu einem erweiterten Bewusstsein.

"Die Schönheit" - bzw. allgemeiner gefasst: die Wirklichkeit - "liegt im Auge des Betrachters" oder bei Problemsituationen: "Schlaf erst einmal eine Nacht drüber, dann sieht die Welt schon ganz anders aus." Solcherlei Einsichten und Empfehlungen sind zwar gemeinhin bekannt, doch überblicken wir zumeist nicht deren ganze Tragweite.
Private wie gesellschaftliche Rahmenbedingungen, konkrete wie diffuse Ängste, Befürchtungen oder Prognosen und Hoffnungen und nicht zuletzt Stimmungsschwankungen lassen uns die Welt immer wiederanders sehen und erleben.
Dieser Beliebigkeit in der situationsabhängigen subjektiven Betrachtungsweise zu entkommen, hat der Wissenschaft Flügel verliehen.
Die Wirklichkeit in ihrer unendlichen Vielfalt zu ergründen, hat im Laufe der Geschichte der Wissenschaft den analytischen Geist angetrieben, immer weitergehende Gesetzmäßigkeiten und Zusammenhänge aufzudecken. Das in dieser Weise wissenschaftlich geprägte Filtrat der Wirklichkeit (s. H.-P.Dürr: "Das Netz des Physikers") hat inzwischen - auch durch das World Wide Web -  die Wahrnehmungs- und Denkungsart großer Teile der Menschheit, eben auch der wissenschaftlich unbedarften, maßgeblich beeinflusst.
Der objektivierte Blick auf die Welt durch die Wissenschaft versprach und verspricht (für die Unverbesserlichen immer noch) Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden.
Doch weiten Kreisen der Gesellschaft auf allen Kontinenten ist längst mehr oder weniger bewusst, dass die Wissenschaft in ihrer angewandten Form dies längst nicht mehr gewährleistet, sondern ins Gegenteil pervertiert ist: Ausbeutung von Mensch und Natur und eine bzgl. Vielfalt verarmende Welt voranzutreiben.

Rückbesinnung auf die nicht objektivierbaren Anteile unserer Wirklichkeitserfahrung ist längst im Aufwind, wie Trainingsprogramme und Methoden zur Belebung des auf Synthese, Ganzheit und Symbiose ausgerichteten anderen Funktionsmodus unseres Geistes zeigen. 
Der Trend zur Wiederverzauberung der Welt findet sich in großer Vielfalt bereits seit Jahren in Film und Literatur, so z.B. bei Harry Potter.
Es ist absehbar, dass bei immer mehr Menschen sich Auge, Geist und Herz für derartige Erfahrungen öffnen, wodurch Empathie und Verbundenheit mit Mensch und Natur ebenfalls befördert werden.  
Seher und Futurologen haben diese Entwicklung längst vorausgesehen, ob Peter Russell in seiner "Erwachenden Erde" oder Jean Gebser, Sri Aurobindo, Ken Wilber u.a.

Philosophie i.e.S. kann dabei Entwicklungshelfer sein, quasi als Hebamme für ein erweitertes Bewusstsein.